Leitlinien für die umsichtige Verwendung von antimikrobiellen Mitteln in der Veterinärmedizin

Freitag, 11. September, 2015 / Europäischen Union.
http://europa.eu/rapid

15-Sep-2015 (vor 9 Jahre 7 Monate 5 Tage)

Der in den letzten Jahren zu verzeichnende extensive Einsatz von antimikrobiellen Mitteln in der Human- und Veterinärmedizin hat das Auftreten und die Ausbreitung resistenter Mikroorganismen beschleunigt. Dieses Problem hat sich aufgrund mangelnder Investitionen in die Entwicklung neuer wirksamer Antibiotika weiter verschärft. Welche erheblichen Auswirkungen dies hat, ist leicht zu erkennen: Es wird geschätzt, dass arzneimittelresistente Infektionen Jahr für Jahr mindestens 25 000 Patienten das Leben kosten, was im Gesundheitswesen und in Form von Produktivitätseinbußen Kosten in Höhe von mindestens 1,5 Mrd. EUR in der EU verursacht. Die Antibiotikaresistenz ist deshalb für die Kommission eine Priorität.

Schweine

Antimikrobielle Mittel werden bei Schweinen am häufigsten zur Bekämpfung von Durchfall während der Entwöhnung, auf Lawsonia intracellularis zurückgehende Darminfektionen und Atemwegserkrankungen verwendet, die häufig auf den Transport der Tiere und Stress zurückgehen, der entsteht, wenn Schweine aus unterschiedlichen Betrieben zusammengeführt werden oder wenn Tiere in Stallungen mit nicht ausreichenden Belüftungssystemen untergebracht werden sowie aufgrund ungeeigneter Fütterungsmethoden und/oder unzureichender Biosicherheitsmaßnahmen.

Wenn eine Infektion, die den Einsatz an antimikrobiellen Mitteln erforderlich macht, in einem Betrieb festgestellt wird, sollte eine eingehende Analyse des Problems durchgeführt werden und es sollten Schritte ergriffen werden, um die Ausbreitung zu verhindern und einem Wiederauftreten der Infektion vorzubeugen. Zu den möglichen Maßnahmen zählen folgende:

Es besteht ein steigender Bedarf danach, integrierte Systeme zur Schweineproduktion einzurichten, bei denen die Vermischung der Tiere vermieden wird und möglichst wenig Ferntransporte durchgeführt werden (z. B. geschlossene Betriebe und ein integrierter Ansatz zwischen Zucht- und Mastbetrieben).

Ferner sollten die Zuchtziele nicht nur auf die Produktionsparameter ausgerichtet sein sondern auch auf die steigende Resistenz gegenüber Infektionen. Es sollte ein ganzheitlicher Ansatz an die Verhütung von Krankheiten gewählt werden.

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