E. coli-Enterotoxämie nach dem Absetzen: Fütterung als prädisponierender Faktor

Antonio Palomo Yagüe
22-Jun-2015 (vor 9 Jahre 9 Monate 28 Tage)

Escherichia coli (E. coli) ist ein gramnegatives Bakterium und kommt als Saprophyt in der Darmflora von Mensch und Schwein vor. Nur wenige der mehr als 200 verschiedenen Typen sind pathogen und können eine Entzündung im oberen Dünndarm verursachen. Ein ausgewogenes Verhältnis im Verdauungstrakt von Schweinen spielt daher eine entscheidende Rolle bei der Prävention klinischer Erkrankungssymptome. Wie wir wissen, fördert die richtige Balance der Mikroflora die Entwicklung und Ausbildung des enterischen Immunsystems der Schleimhaut, wo bis zu 65% der Abwehrzellen produziert werden. Die Darmschleimhaut bildet die erste Barriere bei der Abwehr pathogener E. coli-Stämme und ihrer Toxine. Eine Störung des Gleichgewichts zwischen saprophytärer und pathogener Flora führt dazu, dass sich das Immunsystem nicht richtig entwickelt, wodurch die Gefahr E. coli-bedingter Krankheiten nach dem Absetzen steigt.

Aufgeblähter und mit Flüssigkeit gefüllter Dünndarm mit Blutstauungen.

Abb. 1 - Aufgeblähter und mit Flüssigkeit gefüllter Dünndarm mit Blutstauungen.

Der vorliegende Artikel beschäftigt sich mit dem Wechselspiel zwischen Fütterungsstrategien und der Prävalenz/Schwere von E. coli-Enterotoxämien nach dem Absetzen. Im Folgenden wird dazu zwischen Risikofaktoren, die das Futter selbst betreffen, und Risikofaktoren, die mit Managementmaßnahmen in Verbindung stehen, unterschieden.

 

Risikofaktoren in Bezug auf das Futter

Anzeichen von Dehydratation und Septikämie.Abb. 2. Anzeichen von Dehydratation und Septikämie.

 

Risikofaktoren in Bezug auf das Fütterungsmanagement

Hämorrhagischer Dünndarm und normal gefüllter Magen.

Abb. 3. Hämorrhagischer Dünndarm und normal gefüllter Magen.