PCR-Test als Diagnoseinstrument (2/2): Einsatzbereiche und Interpretation der Ergebnisse

Alejandro Ramirez
18-Jul-2022 (vor 2 Jahre 9 Monate 1 Tage)

Einige Einsatzbereiche von PCR-Tests:

Es ist wichtig, daran zu denken, dass PCR-Tests nur das Vorhandensein des ins Visier genommenen genetischen Materials auf der Grundlage von Primern nachweisen und nicht anzeigen, ob der Organismus infektiös ist oder nicht. Beim Test auf Gene wird nur das Vorhandensein des Gens nachgewiesen, nicht aber, ob der Organismus den nachgewiesenen Virulenzfaktor exprimiert.

In den letzten Jahren haben Labors die Multiplex-PCR entwickelt, um die Proben auf mehrere Krankheitserreger bzw. mehrere Stämme oder Gene desselben Erregers gleichzeitig zu testen. Bei diesen Multiplex-PCRs handelt es sich um mehrere PCRs, die gleichzeitig durchgeführt werden. Die Kosten dafür sind höher als die einer einzelnen PCR, aber deutlich geringer als die getrennt laufender PCRs, da das Labor erhebliche Einsparungen beim Geräteeinsatz, beim Laborpersonal und bei den Reagenzien erzielt. Das Labor verwendet verschiedene Marker, um zu erkennen, welche positiven Ergebnisse zu welchen Primern gehören. Oft sind diese Multiplex-PCRs sinnvoll, wie z. B. bei der Genotypisierung von E. coli, bei der gleichzeitig etwa 14 Gene am selben bakteriellen Isolat untersucht werden können. Ein weiteres Beispiel ist der gleichzeitige Test auf PRRS Typ 1 und Typ 2. Ein weiteres gängiges Testschema ist die gleichzeitige Untersuchung auf Porzine Epidemische Diarrhö und das porzine Delta-Coronavirus. Es ist zu beachten, dass die Durchführung dieser Tests nicht immer einfach ist, da das Labor sicherstellen muss, dass es keine Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen PCR-Tests gibt. Das heißt, dass die Zyklustemperaturen und die verschiedenen verwendeten Primer sich nicht gegenseitig hemmen oder kreuzreagieren dürfen. Jeder dieser Multiplex-PCRs muss vor dem Einsatz validiert werden, und es muss eine starke Optimierung des Tests erfolgen.

Überlegungen zur Interpretation der Ergebnisse:

Eine der Herausforderungen bei PCR-Tests besteht darin, dass oft jedes Labor ein anderes Protokoll für seine Probentests hat, das Unterschiede im DNA/RNA-Extraktionsverfahren, Unterschiede in den Zyklusprotokollen sowie Unterschiede bei den verwendeten Primern beinhalten kann. Aus diesem Grund kann es schwierig werden, die von verschiedenen Labors erzielten Ergebnisse genau zu vergleichen.

Negatives Ergebnis

Positive Probe

Genotypisierung