Neue Ziele zur Reduzierung des Einsatzes antimikrobieller Mittel in der belgischen Nutztierhaltung

Das AMCRA (Wissenszentrum für den Antibiotikaeinsatz und die Antibiotikaresistenz bei Tieren) möchte den gesamten Antibiotikaeinsatz bei Tieren in Belgien weiter reduzieren. Vier neue Ziele sind in der neuen Antibiotika-Vereinbarung für den Zeitraum 2021-2024 enthalten, die vom föderalen Landwirtschaftsminister David Clarinval und dem föderalen Minister für öffentliche Gesundheit Frank Vandenbroucke unterzeichnet wurde.

2016 schloss AMCRA die erste Vereinbarung mit der belgischen Bundesregierung mit dem Ziel, den Antibiotikaeinsatz bei Tieren strukturell anzugehen. Drei wichtige Reduktionsziele wurden festgelegt: die Halbierung des gesamten Antibiotikaeinsatzes bei Tieren bis 2020, die Verringerung des Einsatzes von Antibiotika mit kritischer Bedeutung für den Menschen um 75 % bis 2020 und die Halbierung der mit Antibiotika versetzten Futtermittel bis 2017.

Die Zwischenergebnisse zeigten, dass der Sektor auf einem guten Weg war, diese Ziele zu erreichen. Ende 2019 konnte bereits ein Rückgang des gesamten Antibiotikaeinsatzes um 40,3 % verzeichnet werden. Der Einsatz der kritischen Antibiotika sank sogar um 77,3 % und der Einsatz von antibiotikahaltigen Futtermitteln um 71,1 %.

Diese positiven Ergebnisse haben die Nutztierbranche dazu veranlasst, noch einen Schritt weiterzugehen. Die neue Vereinbarung umfasst vier Ziele:

• Maximaler Gesamtverbrauch von 50 mg je Kilogramm Biomasse bis Ende 2024, was einer Reduzierung um 65 % gegenüber 2011 entspricht (zusätzliche Reduzierung von 15 % in 4 Jahren)
• Reduzierung des Einsatzes von Colistin auf maximal 1 mg je Kilogramm Biomasse bis 2024
• Das bisherige Ziel sah eine Halbierung der arzneimittelhaltigen Futtermittel bis 2017 im Vergleich zu 2011 vor. Dieses Ziel wurde mehr als erreicht, weshalb die Futtermittelbranche sich nun eine Senkung um 75 % bis 2024 vorgenommen hat.
• Reduzierung der Großverbraucher auf unter 1 % (Schweine, Masthähnchen, Kälber)