Die Art und Weise, wie wir unsere Schweinebetriebe leiten und dort arbeiten, wird stark von den internen Biosicherheitskonzepten beeinflusst, die wir im Laufe der Jahre erstellten, da wir gelernt haben, die Krankheiten, die in unseren Betrieben auftreten, zu kontrollieren und mit ihnen zurechtzukommen. Auch die Art und Weise, wie wir als Tierärzte den Besuch eines landwirtschaftlichen Betriebs durchführen, wird von diesen Grundsätzen geleitet. Wir wissen, dass es einige strenge Regeln gibt, die immer zu befolgen sind, wie zum Beispiel den Besuch in den Abferkelställen und nicht bei den Mastschweinen zu beginnen, die Kastenstände nicht zu betreten (Bild 1) und in bestimmten Bereichen Sektionen durchzuführen. All diese Entscheidungen beruhen auf unserem Wissen und unseren Erfahrungen bezüglich der internen Biosicherheit.
Der Begriff „interne Biosicherheit“ oder „Biomanagement“ bezieht sich auf alle Mangementpraktiken, die wir durchführen, um die Ausbreitung von Krankheitserregern von infizierten auf nicht infizierte Tiere innerhalb derselben Population, in der Regel von älteren zu jüngeren Tieren, zu kontrollieren. Vor 25 Jahren veröffentlichte Monte B. McCaw, ein Tierarzt und Forscher von der North Carolina University, das erste interne Biosicherheitsverfahren, um zu versuchen, das Porcine Reproduktive und Respiratorische Syndrom (PRRS) zu kontrollieren. Nach der Schweinepest in den späten 1980er Jahren galt PRRS als die verheerendste Krankheit, mit der Schweineproduzenten jemals zu tun hatten. McCaw war nicht nur sehr besorgt über den hohen Anteil lebensschwacher Ferkel, der letztlich zu einer hohen Jungtiersterblichkeit führte, sondern er war auch besorgt über bakterielle Sekundärinfektionen, denen auch die Ferkel in der Aufzuchtphase zum Opfer fielen. Um dieses Problem anzugehen, skizzierte er ein Biomanagement-Protokoll mit einer Reihe wichtiger Maßnahmen, die bei der Verringerung der Jungtiersterblichkeit in Betrieben, die nach einem akuten PRRS-Ausbruch Verluste erlitten, sofort Erfolg zeigten, von denen aber auch Betriebe profitierten, in denen PRRS-Infektionen endemisch waren. Er nannte dieses Verfahren „Management Changes to Reduce Exposure to Bacteria to Eliminate Losses from PRRS“ (Änderungen des Managements zur Verringerung der Exposition gegenüber Bakterien, um Verluste durch PRRS zu vermeiden) oder kurz McREBELTM PRRS. Nachfolgend können Sie all seine ursprünglichen Empfehlungen einsehen, die im Jahr 1995 veröffentlicht wurden. Dazu gehören Verfahren im Zusammenhang mit Fremdpflege, die Verlegung von Schweinen und die tierfreundliche Eliminierung kranker Tiere:
Dieses Kontrollverfahren betrachtete den Wurf als Einheit und ermutigte die Erzeuger, Ferkel als Gruppe aus demselben Wurf im Rein-Raus-Verfahren in die Aufzuchtstation zu verlegen. McREBELTM PRRS verringerte die Virusübertragung beim Abferkeln auf effektive Weise und die anschließende Abnahme der bakteriellen Sekundärinfektionen im Aufzuchtstall wurde 12 Wochen nach dem Start des McREBELTM PRRS-Programms offensichtlich. Seit dieses ursprüngliche Protokoll erarbeitet wurde, haben Schweinetierärzte und -produzenten viele ähnliche Protokolle für Betriebe erstellt, die Probleme haben, die nicht nur mit PRRS, sondern auch mit vielen anderen viralen und bakteriellen Erkrankungen zusammenhängen, wobei das häufigste Programm als „modifiziertes McREBEL-Verfahren“ bezeichnet wird.
Welche Strategien verwenden nun die am besten geführten Betriebe in unserer modernen Ära der Schweineproduktion und des Krankheitsmanagements, um die Virusausbreitung angesichts eines Ausbruchs oder einfach als Teil ihrer täglichen Arbeitsabläufe zu kontrollieren? Nachfolgend finden Sie eine Liste, die Konzepte der internen Biosicherheit sowie andere Strategien zum Umgang mit Krankheiten enthält, um deren Auswirkungen zu minimieren. Lassen Sie uns dies im Folgenden überprüfen und im nächsten Artikel werden wir die meisten der genannten Konzepte und Strategien dann ausführlich erklären.
A. Auf betrieblicher Ebene:
B. Auf der Ebene der einzelnen Tiere (Geburt, Aufzucht und Mast):