Diarrhö bei Absetzferkeln: Präventionsmaßnahmen

Antonio Palomo Yagüe
05-Aug-2019 (vor 5 Jahre 8 Monate 14 Tage)

Einleitung

Das Bakterium Escherichia coli kommt im Dünndarm von kranken und gesunden Ferkeln vor, wo es sich zwischen 3 und 10 Tagen nach dem Absetzen vermehrt, was in Abhängigkeit von einer Reihe assoziierter Faktoren Verdauungsprobleme unterschiedlicher Intensität und Dauer verursacht. Die Fütterung von Ferkeln während der Laktation und in den Tagen nach dem Absetzen ist einer der Hauptrisikofaktoren, die zu einer starken Vermehrung dieses Bakteriums führen, und stellt daher eines der Hauptziele der Präventions- und Kontrollmaßnahmen dar. Dies gilt umso mehr in dieser Zeit und diesem Alter, bei dem wir Antibiotika verantwortungsvoll und sicher einsetzen müssen, während wir gleichzeitig erwägen sollten, dem Futter kein Colistin und Zinkoxid mehr beizufügen.

In den Tagen nach dem Absetzen ist die Darmtätigkeit langsamer und es kommt zu einer Magenstase, die der Darmflora die Möglichkeit gibt, sich zu vermehren und die Darmschleimhaut anzugreifen. Falsche Umgebungsbedingungen und ein falscher Umgang mit den Tieren verändern auch die Dauer der Darmtätigkeit.

Es besteht ein wichtiger Zusammenhang zwischen dem digestiven Immunsystem, das in dieser Phase 2/3 der Immunabwehrzellen produziert, und der Entwicklung bestimmter Verdauungspathologien. Genauso führt das Gleichgewicht der Darmflora zu einer besseren Immunantwort. Die Darmflora der Ferkel wird 48 Stunden nach der Geburt gebildet und entwickelt sich während der Laktationsperiode, was zu erheblichen Veränderungen in der ersten Woche nach dem Absetzen führt. Die Veränderung des saprophytischen Verdauungshaushalts ist die Grundlage für Verdauungsstörungen.

Es ist wichtig zu berücksichtigen, dass viele Verdauungsprobleme von Ferkeln in den Wochen nach dem Absetzen ihren Ursprung in Ursachen haben, die nicht mit E. coli zusammenhängen und die nachstehend genannt werden (Tab. 1). Diese Ursachen sollten global betrachtet werden:

Tabelle 1: Globaler Ansatz zur Diarrhö bei Absetzferkeln.

Bakterien Viren Parasiten Ernährung Andere Faktoren
E. coli Rotavirus Kryptosporidien Proteine Hygiene
C. perfringens Coronavirus Ascaris suum Fett Leerzeiten
L. intracellularis SRRPv Trichuris suis Stärke Umgebung
Brachyspira sp PCV2 Ballaststoffe Besatzdichte
Salmonella sp Vitamine Antibiotika
Mineralien Trinkwasser
Mykotoxine Futter: Einsatz
IIonenbilanz
(Na-Cl-K-Ca/P)

Präventionsmaßnahmen

Ziel dieser kurzen Studie ist es zu überprüfen, was getan werden kann, um das Risiko von Diarrhö bei Absetzferkeln zu minimieren. Wir werden auf die praktischen Maßnahmen verweisen, die wir in unserer täglichen Arbeit mit guten Ergebnissen anwenden. Diese nachfolgend genannten Maßnahmen sind als Ganzes und auf keinen Fall einzeln zu betrachten:

<p>Abbildung 1: Ausreichendes Gewicht der Ferkel bei der Geburt/ beim Absetzen</p>

<p><span>Abbildung 2: Ad&auml;quate Nutzung von Futtermitteln und Futterstellen</span></p>